am 31.10.2020 fand in Ingolstadt die letzte Danprfüfung für höhere Dangrade (ab 6.Dan) vor dem Lockdown statt. Insgesamt 16 Karateka fanden sich ein, um sich höher einstufen zu lassen. Der Präsident des DKV, Wolfgang Weigert, der gleichzeitig einer von fünf Prüfern war, stellte in seiner Begrüßung fest, dass dies im deutschen Karateke ein Novum darstellt. Noch nie wurden soviel hohe Danträger in einer Prüfung gelassen.

Den Vorsitz hatte kein geringerer als Jamal Measara (9.Dan). er wurde von Fritz Oblinger (8.Dan), Roland Ratschke (8.Dan), sowie den bereits erwähnten DKV-Präsidenten Wolfgang Weigert. Für den erkrankten Fritz Nöpel (10.Dan) sprang kurzfristig H. Körber ein.

Für diesen Prüfungstag hatte sich bereits vor über einem Jahr der Schwenninger Andreas Heinrich für die Prüfung zum 8.Dan gemeldet. Diese Graduierung ist selbst bei hohen Danprüfungen eine Seltenehit und so war der Schwenninger der einuige Kandidat zum 8. Dan. Von den insgesamt 16 Prüflingen hatten darüber hinaus 13 Karateka zum 6. Dan und zwei Kampfsportler zum 7. Dan gemeldet. Dabei wollte Heinrich gar nicht antreten, da erseit geraumer Zeit gesundheitlich angeschlagen ist. Es bedurfte einiges an Überredungskunst aus seiem Karateumfeld , um ihn dann letztendlich doch antreten zu lassen.

Um für eine hohe Danprüfung ab 6. Dan zugelassen zu werden, müssen die Aspiranten einige Hürden umschiffen. Neben dem vorgeschriebenen Mindestalter und Nachweis der langjährigen Karatetätigkeit muss der Bewerber gewisse Referenzen aufweisen und zunächst beim zuständigen Landesverband einen Bewerbung einreichen. Das Präsidium  des KVBW (in BAWÜ) stimmt in einer Sitzung über diesen Antrag ab und erstellt bei einer positiven Entscheid ein Befürwortungsschreiben. Mit dieser Erklärung darf sich der Anwärter beim Bundesverband (DKV) um die Zulassung zur Prüfung bewerben.  Stimmt dann auch der Bundesverband zu wird der Sportler zur Prüfung zugelassen. Das Bestehen der Prüfung ist dann eine andere Sache.

Als Referenzen hatte der ehemalige Kata-Landesstützpunkttrainer einiges vorzuweisen. Zwei Deutsche Meistertitel, ein Deutscher Vizemeistertitel , seine drei Vizemeistertitel bei den European Master Games  und nicht zu vergessen seine  Erfolge bei den US-Open in Las Vegas 2019. Hier wurde der Schweninger in der Disziplin Kumite-Open Drittplatzierter im Kata-Shiai gewann er den Titel. Neben seinen Wettkampferfolgen als Athlet hat Heinrich auch einiges in der Verbandstätigkeit vorzuweisen. Neben seiner Arbeit über 15 Jahre als Stützpunkttrainer  ist er Mitglied baden-württembergischen Wettkampfkommission  und Kata-Trainer des Master-Team Baden-Württemberg.

Hohe Danprüfungen beinhalten einen praktischen und einen theoretischen Teil. Im praktischen Segment hatte sich der Ehrenvorsitzende des Bushido Schwenningen für die Kata Kanku Sho und das zugehörige Bunkai entschieden. Seine theoretische Arbeit war eine Ausarbeitung zum Thema Mentaltraining für den Kata-Wettkampf. In dieser Arbeit stellte der ausgebildete  Mentaltrainer eine selbstentwickelte Trainingsform vor. So hat Heinrich die mentale Chronometrie für das Kata-Training adaptiert.

Seine Prüfungsleistung wurde nach der mehrstündigen Prüfung völlig verdient von der Prüfungskommission mit der Einstufung zum 8. Dan Karate honoriert.