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VEREIN / Bushido Schwenningen: neues Trainingsheim

Karatekas bauen ihr eigenes Dojo

220 000 Euro Gesamtkosten / Fertigstellung 2006„Was entsteht denn hier neben der Neckarschulturnhalle?"; fragen sich seit wenigen Wo­chen die Schwenninger, die beim Waldfriedhof spazieren gehen. Die Antwort: Der Kara­teverein Bushido baut dort sein Trainingsheim, ein so genanntes Dojo.

Von Jochen Schwillo

SCHWENNINGEN ∎ An der Wannen­straße ist reger Baubetrieb festzustel­len. „Wir hatten uns schon lange überlegt, ein eigenes Traininingsheim zu bauen", berichtet Schriftführer und Pressewart Gerd Rodehorst. Zwei Jahre lang plante und überlegte die Vereinsführung. Vor allen Dingen Vorsitzender Andreas Heinrich hatte hier seinen maßgeblichen Anteil. „Unsere Trainingssituation war einfach unbefriedigend", erklärt Gerd Rodehorst. Jahnturnhalle, die Neckarschulturnhalle und die Deutenbergsporthalle sind die bisherigen Trainingsorte der Karatekas von Bushido.Dass der Bedarf nach einem eigenen Dojo da ist, sieht man an der Vereinsstatistik. Mehr als 300 Mitglieder werden die neue Halle nutzen. Das Training wird vorerst fünfmal in der Woche stattfinden, täglich vier Unterrichtsstunden. „Wir sind uns auch ziemlich sicher, dass durch den Bau des Dojo die Mitgliederzahl und das Interesse am Bushido steigen", weiß Gerd Rodehorst.Nach einer Mitgliederbefragung, bei der sich der Verein zu Gunsten eines eigenes Heimes aussprach und der Versammlung vor gut eineinhalb Jahren, wurde von Bushido-Seite schließlich grünes Licht für den Bau des Dojo gegeben. Verschiedene Standorte standen zur Verfügung. Neben der Deutenbergsporthalle und bei der Hirschbergschule stand der Platz neben der Neckarschulturnhalle zur Verfügung. Für letzteren Platz machte sich auch Bürgermeister Rolf Fußhoeller stark. Nachdem Architekt Maier, dessen Büro einmal den Wett­bewerb für die Neckarschulturnhalle gewann und somit ein Mitsprache­recht an der Planung hatte, mit den Bushido-Plänen einverstanden war, stand dem Baubeginn nichts mehr im Wege.Nach Aushub und Betonieren der Bodenplatte gings ans eigentliche Werk. Das Vereinsheim des Bushido Schwenningen wird mit Styropor-Schalungselementen gebaut. „Wir erledigen das alles selbst", berichtet Gerd Rodehorst. Lediglich ein Vertreter der Baufirma sei als Fachmann vor Ort und erklärt den Kampfsportlern den richtigen Umgang mit dem Material.Das Besondere an dieser Bauweise ist, dass die Verschalungen später mit Beton ausgegossen werden. Da die Elemente bleiben und später außen und innen verputzt werden, gibt es zudem eine gute Wärmedämmung. Später sind einmal 1000 solcher Styroporelement verbaut. Das Dojo hat eine Fläche von 386 Quadratmeter. Davon hat die Trainingsfläche insgesamt 220 Quadratmeter. Weiter enthalten sind die sanitären Anlagen, ein Aufenthaltsraum, eine kleine Küche, ein Kraftaum, Büro und ein Heizungsraum, zählt Gerd Rodehorst auf.Das Dojo kostet insgesamt 220 000 Euro. Davon sind 55 000 Euro Eigenleistung, 62 000 Euro kommen als Zuschuss vom Südbadischen Landessportbund, 60 000 Euro wurden als Hypothek aufgenommen, und 60 000 Euro fließen als bare Geldmittel in das Bauprojekt. Neben einer Spendenaktion bei den Mitgliedern verzichten zudem vorerst alle Trainer auf ihr Honorar, berichtete Rodehorst.Um die Kosten möglichst in überschaubaren Rahmen zu halten, werden die meisten Arbeiten von den Männern, Frauen und Jugendlichen vom Bushido selbst erledigt. Solche Aktionen stärken auch das Gemeinschaftsgefühl, sind sich alle sicher. „Wir bauen einen Wärmetauscher ein", so Rodehorst. Die Be- und Entlüftung regele sich fast von selbst. Außerdem wurde ein Regenrückhaltebecken fürs Brauchwasser gebaut. Die Wände des Dojo sowie das Dach sollen noch vor dem Winter fertiggestellt sein. Während der kalten Jahreszeit soll dann der Innenausbau über die Bühne gehen. „Wir hoffen, dass wir dann im Sommer 2006 unsere Einweihung feiern können", kündigt Gerd Rodehorst an. Quelle: Die Neckarquelle Nr. 262 vom Samstag 12. November 2005