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In Kaiserslautern fanden die Deutschen Karatemeisterschaften der Altersklassen statt. Diese sog. „Masterklassen“ sind für Karateka ab 30 Jahren vorgesehen und in verschiedene Altersklassen eingeteilt. Dass diese Kategorie ihren Namen zu recht verdient, zeigte sich an dem edlen Teilnehmerfeld und der Rekordbeteiligung. Selbst ehemalige Bundeliga-Kämpfer und Weltmeister wie der Hamburger Andreas Horn stellten sich diesen Deutschen Meisterschaften. Mit von der Partie war auch der Schwenninger Karateverein Bushido. Monika Steck startete in der Klasse Kata weiblich Ü40 konnte sich aber nicht durchsetzen und schied vorzeitig aus. Aufgrund eines Ablauffehlers verpasste auch Gerd Rodehorst trotz guter Leistung einen vorderen Rang in der Altersklasse der über 50 jährigen, Ü50. Carmine Raffa musste im Kata-Shiai der Ü40-Kategorie ebenfalls vorzeitig die Segel streichen. Lediglich Birgit Haupt konnte bei den Damen Ü30 im Kata-Wettbewerb überzeugen und erreichte bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften gleich einen beachtlichen fünften Rang und verpasste damit nur knapp einen Platz auf dem „Treppchen“.Nach den Kata-Wettbewerben folgen traditionell die Kumite-Begegnungen. Hier startete Rainer Schwenk in der Klasse Ü40 +80kg. Bei seinem ersten Wettkampf überhaupt machte der Schwenninger Senior eine gute Figur schied aber dennoch früh aus. Dasselbe Schicksal ereilte auch Birgit Haupt, die gegen die spätere Deutsche Meisterin ausschied, zwar noch in der Trostrunde startberechtigt war, dort aber auch kurz vor einer Platzierung aus dem Wettbewerb ausschied. In der Abteilung Herren Ü40 -80kg hatten die Schwenninger gleich zwei Athleten am Start. Im Pool B versuchte Carmine Raffa sich aufs Treppchen vorzukämpfen, was ihm aber dieses mal noch verwehrt blieb. Besser erging es seinem Freund Andreas Heinrich in dieser Masterklasse. Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als günstig. Der Schwenninger Cheftrainer hatte sich vor Wochenfrist bei den Landesmeisterschaften an der Wade verletzt und die ganze Woche nicht trainieren können. Auf den Punkt war der Schwenninger dann aber wieder fit. Die Betreuer Christine Heinrich und Marianna Grifo die ihren Trainer bzw. Vater bei diesen Titelkämpfen betreuten, durften dann sehen wie Heinrich erstaunlich leicht die Vorrunden überstand. Um den Einzug ins Poolfinale wurde es dann ernst. Hier stand der Schwenninger dann einem alten Bekannten, Ralph Lehnert aus dem schleswig-holsteinischen Büchen, gegenüber. Die beiden kennen sich aus den Titelkämpfen der früheren Leistungsklasse. Beide Athleten starteten damals in der Gewichtsklasse bis 60 kg. Entsprechend rasant war dann auch das Gefecht der beiden Leichtgewichte. Allerdings erwies sich Andreas Heinrich immer einen Tick schneller und konnte am Ende 3:1 gewinnen und ins Poolfinale einziehen. Um den Einzug ins Finale stand der Schwenninger Karateka Andreas Langenberg vom Budokan Bochum gegenüber. Der Bochumer war fast 10 kg schwerer als der Schwenninger und entsprechend hart war die Begegnung. Der Bochumer versuchte mit harten Fußtechniken zum Körper zu punkten. Am Ende gab die schnellere Grundschnelligkeit des Bushido-Trainers wieder den Ausschlag und Heinrich stand nach 12 Jahren Wettkampfpause im abendlichen Finale. Hier hieß der Gegner Sandro Barbeto vom JJJC Dortmund. Auch Barbeto war am oberen Limit der Gewichtsklasse und erwies sich als ausgezeichneter Fußtechniker. Heinrich startete schnell in dieses Finale und setzte sofort den ersten Punkt mit seiner Spezialtechnik einem linken Gyaku-Tsuki (Fauststoß). Trotz wertbarer Technik konnte er den Konter nicht verhindern, der ihn hart am Kopf traf. Nach mehrminütiger Verletzungspause und ärztlicher Behandlung entschieden die Kampfrichter auf Wertung für den Schwenninger und Verwarnung für den Dortmunder. Barbeto versuchte nun mit seinen Fußtechniken zu punkten, musste aber dann Konter um Konter hinnehmen, da sich Heinrich bestens auf dessen Fußtechniken eingestellt hatte. Kurz vor Ende stand es 7:1 für den Schwenninger als es dem Dortmunder dann doch noch gelang eine Fußtechnik ins Ziel zu bringen. Mit einem dennoch deutlichen 7:4 wurde der Schwenninger Karatetrainer hoch verdient Deutscher Meister der Masterklasse Ü40 -80kg und erkämpfte sich damit den größten Erfolg in seiner langen Karriere.